Neuroplastizität verbessern: neue Reize für Leistungssportler:innen setzen
Das Prinzip Neuroathletiktraining basiert auf der ständigen
Lernfähigkeit unseres Gehirns. Denn es ist in der Lage, seine Synapsen und Nervenzellen neuen Gegebenheiten anzupassen. Dieses kann durch neue Bewegungsabläufe oder das Training unter erschwerten Bedingungen geschehen – z. B. bei eingeschränkter Orientierung oder Perspektivwechsel. Die Übungen fordern die Athlet:innen dabei
physisch wie psychisch. Das regt die betroffenen Gehirnareale dazu an, ihre Aktivität zu erhöhen, um unter diesen neuen Gegebenheiten zu funktionieren. Athlet:innen können so auf bestimmte Situationen schneller reagieren und ihre räumliche Wahrnehmung mithilfe von Neuroathletiktraining verbessern.
Neuroathletiktraining Übungen: neuronale Reprogrammierung in der Reha
Eine besondere Bedeutung kommt dem
neurozentrierten Training im Reha-Bereich zu. Denn nach Verletzungen neigt das propriozeptive System dazu, Schonhaltungen zu implementieren. Dieser Schutzreflex hat allerdings Auswirkungen auf beteiligte Gelenke und Muskeln. Die müssen nun für die geschonten Areale mitarbeiten, was wiederum neue Verletzungen verursachen kann. Es ist daher wichtig, mit Neuroathletik-Übungen das neuronale System zu veranlassen, diese Bereiche wieder anzusteuern und einzusetzen. Neuroathletik kann also auch eine hilfreiche Unterstützung bei der Verbesserung von Motorik und Koordination leisten.
Hier finden Sie einige Übungsbeispiele:
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Propriozeptive Übungen: einbeiniges Stehen mit geschlossenen Augen, um Gleichgewicht und propriozeptive Fähigkeiten zu verbessern.
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Augen-Hand-Koordination: Jonglieren mit Bällen oder Koordinationsübungen mit Jonglierkeulen zur Verbesserung der Hand-Augen-Koordination.
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Visuelle Verfolgung: Augenbewegungsübungen, bei denen der Blick auf sich bewegende Objekte gerichtet wird, um die visuelle Verfolgungsfähigkeit zu schärfen.
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Reaktionszeitübungen: schnelle Reaktionen auf visuelle oder auditive Signale, um die neurologische Reaktionsfähigkeit zu verbessern.
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Kognitive Herausforderungen: Kombination von körperlichen Übungen mit kognitiven Aufgaben, um die Fähigkeit zur gleichzeitigen Verarbeitung von Bewegung und Denken zu verbessern.